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Osnabruecker Zeitung, 2 September 1995

"Waffen oder Bildung"

Mit Prominenz auf dem Weg zur "Friedensuniversitaet"

Die internationale "Friedensuniversitaet" will, bevor sie sich am 1. Oktober endgueltig gruendet, die Notwendigkeit ihrer Existenz in einer Mammutveranstaltung unter Beweis stellen. Insgesamt 464 Workshops, Vortraege, Dialoge und Konzerte mit zusammen 180 Referenten aus aller Welt kuendigte die priovate Foerdergemeinschaft an, die zehn Friedensnobelpreistaeger vom Dalai Lama bis zu Henry Kissinger zu ihren Unterstuetzern zaehlt.
Unter einem schweren Kristalleuchter im Prunksaal des innerstaedtichen Palais am Kupfergraben in Berlin wurde die Notwendigkeit des Friedens beschworen. "Die Quelle des Friedens ist die gegenseitige Wertschaetzung", mahnte der Dalai Lama, der in einem minutelnagen Blitzlichtgewitter der Fotografen stand. Robert McNamara, der US-Verteidigungsminister unter Kennedy, entwarf die Vision einer Welt ohne Atomwaffen, Oscar Arias Sanchez , Ex-Praesident von Costa Rica, stellte den Zusammenhang von Militarismus und Armut her. "Wir koennen waehlen zwischen Waffen und Bildung", betonte er.
"Die interdisziplinaeren Lehrveranstaltungen der Sommeruniversitaet wollen Bruecken schlagen zwiachen den Dimensionen des aeusseren und inneren Friedens, zwischen Voelkern und den Generationen, zwischen Menschen, Technik und Natur:, sagt der Initiator und Vorsitzende der Foerdergesellschaft, Uwe Morawetz, zu dem Vorhaben. "Wir wollen versuchen, Beruehrungsaengste abzubauen und einen Dialog entwickeln, der nicht gepraegt ist von Vorurteilen, Konfrontation und Missverstaendnissen". AM Ende soll eine permanente "Friedensuniversitaet" mit einem eigenen Haus stehen.
Zur Eroeffnung werden neben dem Dlaia Lama, Arias und McNamara auch der Fernseh-journalist Franz Alt, der Rockmusiker Peter Maffay und der Praesident des indischen Schriftstellerverbandes, Karan Singh, sprechen.